Aktuelle Seite:

Inhalt aktuelle Seite:

Serienreife und bezahlbare Hybridautos?

Hybridautos sind seit Jahren in aller Munde. Dies scheint allerdings eher ein Verdienst der Marketing- als der Entwicklungsabteilungen der Autohersteller zu sein.

Es besteht der Eindruck, dass die Autoindustrie große Schwierigkeiten hat, serienreife, bezahlbare Hybridautos zu produzieren.

Hybridräder auf der Überholspur

Bei Hybridrädern scheint sich der Bekanntheitsgrad zur Verfügbarkeit genau umgekehrt zu den Verhältnissen bei Hybridautos zu verhalten.

Hybridräder werden bereits in großer Vielfalt serienreif angeboten. Offenbar geben in der Hybridrad-Branche die Entwicklungsabteilungen den Ton an.

So vielfältig wie das Angebot an Hybridrädern ist auch die Vielfalt der Bezeichnungen für Hybridräder (z.B. Elektrofahrrad, E-Bike, Pedelec, S-Pedelec, ...). Echte Hybridräder beziehen ihre Antriebsenergie aus einer Kombination von Muskelkraft und Elektroantrieb.

 

Der Elektroantrieb kann im Vorderrad, Tretlager oder Hinterrad untergebracht sein. Durch anklicken kann man die folgenden Bilder im Großformat betrachten.

hybridrad_mit_frontantrieb.jpg hybridrad_mit_tretlagerantrieb.jpg hybridrad_mit_heckantrieb.jpg
FrontantriebTretlagerantriebHeckantrieb

 

Vorteile und Nachteile der unterschiedlichen Antriebsvarianten

  • Frontantrieb
    • + Hoher Wirkungsgrad bei einer bestimmten Geschwindigkeit;
    • + Freiheit bei der Wahl von Nabenschaltungen;
    • + Ausgewogene Gewichtsverteilung;
    • − Tendenz zum Durchdrehen bei sehr steilen Anstiegen oder Glätte.
  • Tretlagerantrieb
    • + Hoher Wirkungsgrad bei sehr steilen Anstiegen und allen Geschwindigkeiten;
    • + Freiheit bei der Wahl von Nabenschaltungen;
    • − keine Wiederaufladung des Akkus bei Abfahrten;
    • − erhöhter Verschleiss von Ritzel und Kette.
  • Heckantrieb
    • + Hoher Wirkungsgrad bei einer bestimmten Geschwindigkeit;
    • − keine freie Wahl von Nabenschaltungen;
    • − Tendenz zu Hecklastigkeit.

Warten auf bezahlbare Hybridautos?

Wer den weltweiten Lithium-Bedarf und die vorhandenen Ressourcen kennt, wird vermuten, dass Hybridautos oder reine Elektroautos auch zukünftig nicht den günstigen Massenmarkt abdecken werden.

Die Alternative Hybridrad kann gegenüber einem Hybridauto durch ein überaus gutes Verhältnis von Nutzmasse zu Fahrzeugmasse punkten.

Die vergleichsweise teuren Akkus können bei einem Hybridrad klein ausfallen. Daraus resultieren bei Hybridrädern enorme Kostenvorteile gegenüber Hybridautos. Mit einem Hybridrad lässt sich leicht ein Vielfaches der Reichweite eines Hybridautos erzielen.

Boom bei Hybridrädern, aber ...

Es soll jedoch nicht verschwiegen werden, dass trotz eines einsetzenden Booms bei Hybridrädern die Entwicklungsabteilungen auch weiterhin noch Herausforderungen angehen müssen. Darüber hinaus bestehen noch weitere Hemmnisse anderer Art, die den gegenwärtigen Hybridrad-Boom bremsen.

Vernebelte Realität

Wer sich für ein Hybridrad interessiert, sportlich und unter 70 Jahre alt ist, sollte zunächst eine gute Portion Selbstbewusstsein mitbringen.

Nicht nur in Deutschlands sportlichem Bevölkerungsteil sind nämlich Ansichten zu Elektrofahrrädern bzw. Hybridrädern verankert, über die sich unvoreingenommen informierte sportliche Hybridradler nur wundern werden.

Obwohl es nur eine Illussion ist, fühlt sich der eine oder andere "Sportwagenfahrer" sportlicher oder wird als sportlicher angesehen, als ein Hybridradfahrer, dessen körperliche Anstrengungen deutlich über der Betätigung eines Gaspedals liegen.

Offenbar hat die Werbebranche der Autoindustrie ganze Arbeit geleistet und in vielen Köpfen ordentlich die Realität vernebelt.

Hybridräder für sportliche Radfahrer?

Für sportliche Fahrer gibt es durchaus gute Gründe ein Hybridrad zu erwerben. Je nach Trainingsstand besitzt jeder sportliche Fahrer einen bestimmten Aktionsradius. Insbesondere in bergigen Regionen wird der persönliche Aktionsradius durch Höhenmeter erheblich gemindert.

Ist die gewohnte Umgebung bereits weitgehend erkundet, können neue größere Touren mit Elektounterstützung angegangen werden. Bei entsprechend flotter Fahrweise mit Hybridrad kann die sportliche Verausgabung die gleiche bleiben, wie vorher im "Bummeltempo" ohne Elektounterstützung.

Effizienzsteigerung beim Radfahren durch Rekuperation

Unter den Hybridrädern gibt es bereits Modelle, die besonders gut zur Erweiterung des Aktionsradius eines sportlichen Fahrradfahrers geeignet sind.

So sind einige Elektrofahrräder in der Lage, bei Bergabfahrten elektrisch zu bremsen. Dabei wird die beim Bremsen im Generatormodus gewonnene elektrische Energie zur Wiederaufladung des Akkus genutzt. Bei der nächsten Bergauffahrt steht die bergab gewonnene Energie als Elektrounterstützung wieder zur Verfügung.

Gegenüber einem herkömmlichen Fahrrad bedeutet die Energierückgewinnung bei Hybridrädern einen Effizienzgewinn, da ein Verpuffen der Energie in nutzloser Bremsabwärme und Bremsenverschleiß verhindert werden kann.

Die Energierückgewinnung beim elektromagnetischen Bremsen wird Rekuperation genannt.

Zur Rekuperation konnte sowohl bei Berabfahrten als auch bei häufigem Stop & Go (z.B. im Stadtverkehr) ein hohes Potential nachgewiesen werden. Ein spezieller Link zur Rekuperation befindet sich im letzten Abschnitt dieser Webseite.

Links zum Thema Hybridrad


Letzte Änderung: 02.04.2013
© 2001-2013